😏 Kleiner Insider vorab
Manche Geschichten finden einfach keinen Platz im Buch – nicht, weil sie unwichtig wären, sondern weil sie ihr ganz eigenes Chaos verdienen.
Also… was passiert, wenn Sungui, Joosam und Jeongwon bei Music Bank in Lissabon „nur mal kurz raus“ wollen?
Spoiler: Es endet mit nassen Klamotten, einer Security-Kontroverse und jemandem, der vielleicht ein bisschen zu sehr vibt.
Und ja – ein Hund ist auch involviert. 🐶💦
Lehnt euch zurück, Endevys – hier kommt euer exklusiver Backstage-Ausflug ans Ufer des Tejo.
🪄Falling Deep: Lissabon aus Jeongwons Augen
Der Tejo glitzert, als hätte jemand tausend Spiegel unter die Wasseroberfläche gelegt.
Hitze flimmert über den grauen Steinen der Uferpromenade, Möwen ziehen Kreise, und irgendwo dahinten glänzt das Dach der MEO Arena wie ein gelandetes Raumschiff.
Ich lehne mich über das Geländer, atme tief ein. Riecht nach Salz und Sonne. Das Meer ist nicht weit weg.
Wir hätten einfach hierbleiben können. Ruhig. Entspannt. Vielleicht ein Eis.
Mit Sahne. Und Schokostreuseln. Und— okay, ich schweife ab
Aber nein.
Sungui hat „nur kurz raus“ gesagt, und das ist ungefähr so, als würde jemand „nur kurz Feuerwerk“ sagen – man weiß, es endet nie still.
Joosam hat natürlich zugestimmt, und ich… na ja. Ich wollte sehen, was passiert. Und hab irgendwie gedacht alle Wege führen zur Eiscreme…
Was passiert ist?
Zwei Minuten später stehen wir am Rand einer spontanen Wasserschlacht.
Keine kleine Planscherei – hier werden Wasserflaschen zu Wurfgeschossen umfunktioniert, und irgendjemand schreit auf Portugiesisch, was ziemlich sicher kein Kompliment ist.
Sungui springt rein, Hoodie hoch, grinst wie ein Verbrecher im Musikvideo. Joosam flucht, rennt hinterher.
Und weil ich ja der Vernünftige bin – der, der aufpasst, dass sie keinen Blödsinn machen – renne ich natürlich auch rein.
(Und ja, das klingt in meinem Kopf immer noch logisch.)
Fünf Minuten später: klatschnass. Lachend. Und draußen. Komplett draußen.
Die Arena hinter uns. Vor uns: der Tejo, der in der Sonne glitzert, als wolle er uns auslachen.
Diese zwei Tänzerinnen im Bikini haben riesige Super Soaker Wassergewehre und sind uns so bedrohlich nahe gekommen, dass wir einfach flüchten müssen. Sungui hatte eine von ihnen schon zwei Mal im Arm. Aber sie war so gefährlich unbekleidet, dass Joosam seinen Arm zur Schranke umfunktioniert hat, um sie voneinander zu trennen.
„Trantüten!“
„Wir warten hier – ihr kommt ohne Dusche nicht rein!“
„Oder ohne Kuss!“, ruft Sunguis aufdringliche und -ja zugegeben – superheiße Verehrerin zum Schluss.
Sungui dreht sofort um, aber Joosam und ich wissen, wann es sicherer ist, ihn aus der Schusslinie zu bringen. Er ist nicht gerade bekannt dafür, etwas anbrennen zu lassen.
„Hör auf zu flirten, es ist hier viel zu unübersichtlich!“, lacht Joosam.
Er klingt gelassen, aber er ist es nicht.
„Warten wir hier vorn, bis sie keine Lust mehr haben“, schlage ich vor.
Und dann hocken wir außerhalb ihres Sichtfeldes an der Uferpromenade und schauen auf die Schiffe, auf denen Touristen Flussrundfahrten machen.
Sungui wringt seinen Pulli aus, als hätte der Schleudergang im Waschsalon versagt. Ich lasse mich auf den warmen Stein sinken und starre aufs Wasser. Touristenboote ziehen vorbei, irgendwo spielt jemand Gitarre. Für einen Moment ist alles ruhig.
Bis ich es sehe.
„Eis.“
Joosam folgt meinem Blick. Zehn Meter weiter, ein kleiner Stand mit Sonnenschirm, bunte Schilder, der Duft von Waffeln. Ich schwöre, ich höre Engel singen.
„Das ist ein Zeichen“, murmele ich und bin schon auf den Beinen.
Wir reihen uns in die kurze Schlange ein. Die Sonne brennt, mein Shirt klebt, und in meinem Kopf male ich mir den ersten Bissen aus: Vanille, Sahne, vielleicht Schokosauce—
Wuff!
Etwas Warmes streift mein Bein. Ich sehe runter – ein flauschiger, brauner Hund mit weißen Pfoten, Schwanz wie ein Wischmopp in Höchstgeschwindigkeit.
„Hey, Kleiner—“
Zu spät. Der Fellfreund wickelt mir die Leine um die Beine. Ich stolpere, den Blick auf meine perfekt geformte Sahnehaube gerichtet – und direkt in die Person vor mir.
Ein Aufprall. Ein erschrockenes Keuchen.
Und… meine Sahne. Meine perfekte Sahne. Direkt auf ihrem schwarzen Crop-Top.
Innerlich: Neiiiin, meine Saaahne.
Äußerlich: „Oh Gott, sorry, das wollte ich— also, der Hund—“
Sie dreht sich um. Augen wie Glas – hellgraue Kontaktlinsen, Bühnen-ready. Und ein Lächeln, das gleichzeitig genervt und amüsiert ist.
„Hey Mocha, alles gut?“, fragt sie, als er an ihr hochspringt.
Er bellt zur Antwort und schleckt die Sahne von ihrem Arm.
Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, aber die Kleckse gehen über die Rückseite des Tops, ihren Arm – und sogar am Bauch hängt die fluffige Leckerei, die ich lieber für mich behalten hätte. Mocha wirkt begeistert.
„Er mag dich wohl“, sagt sie und zieht den Hund sanft zurück.
„Mich? Er leckt doch dich gerade ab.“ Ich grinse.
„Äh ja… danke für die Sahne – im Namen meines Hundes.“ Sie grinst zurück.
Die Jungs haben sich inzwischen umgedreht, starren aufs Wasser. Irgendwas von „Delfine!“ höre ich im Hintergrund. Normalerweise wäre ich der Erste, der quietschend zum Ufer rennt – aber heute? Keine Chance. Da könnte Moby Dick persönlich winken, ich bleibe bei Mocha. Und bei ihr.
Der Wind greift nach ihrem Haar, lässt ein paar Strähnen über ihr Gesicht tanzen. Hübsch, fällt mir genau jetzt auf. Also – dass sie ein Gesicht hat, wusste ich schon. Aber hübsch? Das kickt gerade erst rein.
„Kann er mir das nicht selber sagen?“ Ich ziehe eine beleidigte Show ab und inspiziere meine halbtote Eiswaffel.
Sie kichert. Nicht wie diese eingeschüchterten Mädchen.
Nicht wie die Fans.
Wie jemand, der ehrlich amüsiert ist.

Ich will noch was sagen, irgendwas Cooles – aber Sungui tippt mir von hinten auf die Schulter. „Komm schon, Romeo. Wir müssen zurück.“
Wir zahlen, nehmen unser Eis (meins… ohne Sahne) und machen uns auf den Weg.
Nur um fünf Minuten später vor der Security zu stehen, die uns ansieht, als wären wir drei nasse Touristen, die sich verlaufen haben.
„Passes?“
Wir schauen uns an. Drei Köpfe, ein synchrones Kopfschütteln.
„No pass, no entry.“
Der Security-Typ bleibt standhaft, als wären wir drei Hochstapler, die sich ins Backstage schmuggeln wollen.
Ich schaue mich um. Die heißen Schnecken mit den Wasserpistolen? Verschwunden. Der Rest der Wasserschlacht-Crew? Ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt.
Und wir? Klatschnass, ohne Pässe, ohne Handys – die liegen sicher und warm in der Garderobe, wie der Rest unserer Würde.
„Super Idee hier rauszurennen, Sungui.“ Joosam verschränkt die Arme.
„Du bist doch selbst mitgekommen“, kontert Sungui. „Ich hab dich nicht gezwungen, dich freiwillig abschießen zu lassen.“
„Ich wollte dich retten, du Genie.“
„Rettet ihr euch einfach gegenseitig weiter, aber bitte leiser“, sage ich. „Ich versuche hier zu überlegen.“
Wir stehen im Halbkreis, sehen uns an, als würden wir gemeinsam ein Matheproblem lösen, das niemand versteht.
„Was ist der Plan?“, fragt Joosam.
„Wir gehen vornerum rein“, sage ich.
„Vornerum?“ Sungui zieht eine Augenbraue hoch. „Da stehen hunderte Endevys. Und Kameras.“
„Und?“
„Und wir sehen aus wie drei durchnässte…“ Er sucht kurz. „…Touristen in K-Pop-Cosplay.“
„Hey, jetzt vertragt euch“, sagt Joosam, und klingt dabei mehr wie unser Gruppen-Leader als unser Freund.
Ich zucke mit den Schultern. „Besser als hier draußen zu verrotten.“
Also ziehen wir los. Am Haupteingang ist der Einlass schon im Gange – die Absperrungen voll mit Fans, die Staffs checken Tickets, Security winkt Leute durch.
Wir bleiben noch im Schatten der Arena, vielleicht sehen wir unauffällig aus.
Vielleicht.
Bis jemand schreit.
„JEONGWON?!“
Und dann dreht sich gefühlt die halbe Schlange zu uns um.
Es dauert keine zwei Sekunden, bis die Rufe lauter werden.
„SUNGUI!“
„JOOSAM!“
Ein Schwarm Handys reckt sich in die Luft, als wären wir seltene Pokémon, die gleich wieder verschwinden.
Sungui grinst und lehnt sich zu Joosam. „Komm her, Darling, wir posieren.“
Joosam verdreht die Augen, aber legt Sungui trotzdem den Arm um die Schulter. „Nur weil du so durchnässt bist, dass ich Mitleid habe.“
„Mitleid oder heimliche Liebe?“
„Mitleid“, sagt Joosam trocken – und beide lachen so auffällig, dass noch mehr Fans näher rücken.
Ich bleibe einen Moment stehen, winke ein paar Handys zu. Eine Reihe Mädchen drückt sich ans Absperrgitter der Einlassschleuse, ruft meinen Namen.
„Okay, haltet die Kameras hoch!“, rufe ich, stelle mich in Pose – ein Finger-Herz, ein übertriebenes Zwinkern, dann ein Victory-Zeichen mit Tropfen, die mir von der Stirn laufen.
Ein Mädchen vorne reicht mir ihr Handy. „Kannst du…?“
Ich nehme es, drehe die Kamera zu mir, ziehe ein lachendes Duckface, drücke ab und gebe es zurück.
Das Gekicher um uns herum wird lauter.
Am Rand der Menge steht ein Mädchen, das sich kaum traut, ihr Handy hochzuhalten. Neben ihr drängeln sich zwei andere vor.
„Moment.“ Ich halte die Hand hoch, lächle. „Jede kommt dran. Aber fair, okay?“
Ich deute auf die Schüchterne. „Du zuerst.“
Sie errötet, hebt zögerlich ihr Handy. Ich winke ihr direkt in die Linse – und ihre Hände zittern so sehr, dass sie fast das Foto verpasst.
„Alles gut, wir machen noch eins“, rufe ich – und halte so lange still, bis sie lacht.
Joosam und Sungui sind inzwischen vor einer anderen Gruppe gelandet. Sungui hält Joosams Hand wie in einem K-Drama-Poster, Joosam guckt ihn an, als wäre er der letzte Mango-Bubbletea auf Erden.
„Guck mal, Jeongwon, wir sind dein Konkurrenzpaar!“ ruft Sungui.
„Passt auf, ihr zwei, sonst fangt ihr an, Fanfiction über euch selbst zu schreiben.“
Die Fans kreischen, jemand ruft „Könnt ihr das bitte auf der Bühne machen?!“
„Nur wenn wir reinkommen“, sage ich – und genau in diesem Moment höre ich es.
Ein kurzes Wuff.
Ich kenne dieses Geräusch.
Noch bevor ich mich umdrehe, spüre ich, wie etwas Warmes gegen mein Bein stößt – und dann ist da Mocha, wedelnder Schwanz, Pfoten an meinem Oberschenkel, als hätte er mich seit Jahren nicht gesehen.
„Na, Kleiner?“ Ich beuge mich runter, kraule hinter seinen Ohren. „Hast du mich vermisst oder nur meine Sahne?“
Er bellt. Laut. Direkt neben meinem Ohr. Die Fans kreischen verzückt, Handys zoomen ran.
„Mocha!“
Ihre Stimme kommt aus der Menge – und da steht sie: Mocha-Girl. Schwarzes Bühnenoutfit, Walkie-Talkie in der Hand, das schwarzbraune Haar glänzt im Sonnenlicht, als wäre das hier ein Musikvideo.
Sie lächelt, als hätte sie uns schon den ganzen Tag gesucht.
„Du bist der nette Herr mit der Sahne“, sagt sie laut genug, dass auch die erste Reihe es hört.
Ich öffne den Mund – aber Sungui ist schneller. „Sahne? Klingt wie eine Story, die wir noch nicht kennen.“
„Musst du auch nicht“, murmele ich, während Mocha meine Hand ableckt.
Als sie sich leicht vorbeugt, um etwas zum Security zu sagen, baumelt ihr Backstagepass an der Hüfte.
Seo Hana, steht da in schwarzer Schrift. Darunter: LUMINA.
„Du bist Hana… von LUMINA?“ frage ich und deute auf den Pass.
„Ich tanze da bloß“, sagt sie, als wäre das nichts.
Dann hebt sie eine Augenbraue. „Ich weiß, ihr seid die Endeve!-Jungs, aber welcher… bist du?“
„Jeongwon.“
„Ahh… der mit den endlosen Livestreams.“
Ich weiß nicht, ob ich mich geehrt oder ertappt fühlen soll.
„Die gehören zu mir. Sie müssen noch zu einer Probe.“
Der Security zögert, doch Mocha zieht an der Leine – und sie zieht an meinem Handgelenk.
„Kommt.“
Ohne Vorwarnung. Kein „Entschuldigung“. Kein zaghafter Blick.
Einfach zugepackt.
Vor den Fans.
Ich sehe im Augenwinkel, wie Handys hochschnellen. Das könnte in zwei Minuten auf X landen – „Unbekannte zieht Jeongwon weg“.
Und ich? Ich lache innerlich. Nicht, weil ich Skandale liebe – aber weil es erfrischend ist, wenn jemand keine Angst hat, mich einfach mitzunehmen.
Wir werden durch die Absperrung geschoben. Hinter uns kreischen die Fans, rufen unsere Namen.
Joosam flüstert: „Ich mag sie.“
Sungui grinst. „Ich auch – aber unser Romeo hier mag sie am meisten.“
Ich tue so, als würde ich es nicht hören und gehe so lange im Gleichschritt neben Hana, bis sie ihre Hand von mir löst.
Bedauerlicherweise.
Offiziell, um LUMINA bei ihrem Auftritt zu unterstützen, stehe ich später am Bühnenrand.
Inoffiziell, um Hana zuzusehen.

Sie ist irgendwo zwischen Lichtstrahl und Präzisionsmaschine – jeder Schritt sitzt, jeder Ausdruck passt. Mocha taucht natürlich nicht auf der Bühne auf, aber irgendwie erwartet mein Hirn trotzdem, dass er gleich aus der Seitenkulisse rennt.
Ich lehne mich gegen einen Monitor, verschränke die Arme, versuche lässig zu wirken.
„Ahhh, erwischt.“ Sungui steht plötzlich neben mir, eine Augenbraue hoch.
Joosam gesellt sich dazu, Hände in den Taschen. „Er starrt.“
„Ich analysiere“, korrigiere ich.
„Klar. Analyse der Herzfrequenz?“ Sungui grinst.
„Quatsch, es geht um LUMINA. Joon-Hyung meinte, zwei von ihnen machen später noch ein Tanz-TikTok mit uns.“
„Ist doch schon längst abgedreht. Mit Samin und Hakku.“ Sungui grinst breiter.
Er und Joosam wechseln einen Blick, der alles sagt.
Ich ignoriere sie. Zumindest versuche ich es. Denn als Hana in einer Drehung in meine Richtung schaut und ein winziges Lächeln andeutet, werden meine Ohren warm.
Natürlich bekommt mein Chaostrupp das mit.
Plötzlich steht Joosam direkt vor mir, packt meinen Arm und richtet ihn wie einen medizinischen Testdummy aus.
„Stabil halten“, murmelt er todernst.
Sungui räuspert sich, legt mir mit maximal schlechter Schauspielkunst zwei Finger an den Puls und starrt auf eine imaginäre Armbanduhr.
„Hm. Erhöhter Wert“, verkündet er.
Ich sehe, dass Hana kurz rüberschaut – und reiße mich von den beiden los, bevor sie auf die Idee kommen, mir auch noch Sauerstoff zu verabreichen.
„Aiiiiiisch!!“, knurre ich halb ernst, halb lachend und gehe.
Kurz vor unserem eigenen Auftritt kreuzen sich unsere Wege wieder im Gang hinter der Bühne.
Ich bin jetzt frisch gestylt – Haare perfekt geföhnt, jedes Strähnchen da, wo es sein soll, Outfit sitzt wie angegossen. Ich bin nicht nur ready für die Bühne, ich könnte damit in ein Hochglanzmagazin spazieren.
Sie sieht mich an, bleibt für den Bruchteil einer Sekunde stehen und blinzelt.
„Ich hätte dich fast nicht wiedererkannt… ohne den Wet-Look.“
Ich zucke mit den Schultern, als wäre das nichts. „War nicht geplant.“
„Steht dir trotzdem“, erwidert sie.
Mein Hirn klammert sich an das trotzdem und dreht es hin und her wie ein kostbares Souvenir.
Die Jungs machen auch manchmal Komplimente – wenn man es so nennen will.
Meistens klingen sie nach: „Halt die Klappe, du siehst heute eh gut aus.“
Oder es ist Teil irgendeiner Diskussion, warum jemand heute ein Puffy Face vom Rameyon hat.
(Jeongwon gewinnt in der Regel. Ich esse fast immer Rameyon.)
Aber das hier? Das war einfach so. Ohne dass ich danach gefragt oder drum gebettelt hätte.
Echt. Direkt. Und… irgendwie wichtiger.
Bevor ich eine Antwort finde, ist sie schon an mir vorbei – der Duft von Haarspray und irgendwas Süßem hängt noch in der Luft. Ich erwische mich dabei, wie ich ihr kurz nachsehe.
Notiz an mich: Komplimente von Hana werden archiviert. Für schlechte Tage. Oder sehr gute.

Der Auftritt ist vorbei, wir haben gerade das letzte Aftershow Interview hinter uns gebracht. Backstage herrscht dieses typische Nach-Konzert-Gewusel: Leute rufen durcheinander, Cases werden gerollt, irgendjemand sucht hektisch nach einem verschwundenen Mikro-Headset.
Ich lehne mich an einen Flightcase, trinke Wasser und lasse meinen Puls runterkommen. Da sehe ich sie. Hana. Neben einem Typen, groß, sportlich, das schwarze Outfit schreit „Backup-Dancer“.
Ihre Hand liegt in seiner – ganz selbstverständlich.
Er hat in der anderen Hand eine Reisetasche, sie zieht einen kleinen Koffer hinter sich her. Offenbar verabschieden sie sich gerade von allen.
„Tschüss, Jeongwon.“ Sie lächelt, kurz, aber so, dass es direkt in meinem Brustkorb einschlägt.
„Viel Erfolg auf der Tour.“
„Dir auch“, sage ich – zu spät, sie ist schon zwei Schritte weiter.
Ich weiß, irgendwann habe ich auch die Freiheit, jemanden so an die Hand zu nehmen, ohne dass es ein Skandal wäre.
Aber heute? Heute reicht es, dass sie meinen Namen gesagt hat, als wäre er nichts Besonderes – und doch das Wichtigste in diesem Moment.
„Aaaah, er ist enttäuscht“, höhnt Sungui plötzlich hinter mir.
„Ja, klar“, mischt sich Joosam ein, „der große Jeongwon, verloren an einen Dancer.“
Ich schnaube. „Dann muss ich eben ein Love Triangle mit euch eingehen. Hat sich bei Endeve! schließlich schon mal bewährt.“ Ich deute mit den Augen rüber zu Emilia, Seonghak und Yusan, die zusammensitzen. Sie lachen – wie Verliebte eben so lachen. Und ich spüre einen winzigen Stich Neid.
Bevor ich den Gedanken weiterführen kann, springt mich Sungui halb an, während Joosam die Aktion filmt.
„TikTok-Challenge, Bruder!“
„Waaas—?“
Zu spät. Wir verlieren das Gleichgewicht, knallen gegen einen Klapptisch, der mit einem lauten KRACK nachgibt, und reißen zwei Wasserflaschen und einen Stapel Setlisten mit in den Abgrund.
„Chaos-Level: Endeve!“, ruft Sungui lachend, während Joosam immer noch filmt.
Und ich? Ich lache mit. Weil es egal ist, ob man die Hauptrolle im Love Triangle spielt oder nur den Nebencharakter mit der Sahnewaffel.
Am Ende bin ich trotzdem Teil von unserer Geschichte.
💜 Danke fürs Mitlesen, Endevy!
Ich hoffe, du hattest genauso viel Spaß mit diesem kleinen Falling Deep-Chaos wie ich beim Schreiben.
Wenn dir der Beitrag gefallen hat, freue ich mich riesig, wenn du ihn mit deinen K-Pop-Freundinnen teilst, ein 👏dalässt oder in den Kommentaren erzählst, welche Szene dir am meisten im Kopf geblieben ist. Dein Feedback macht Falling Deep lebendig – und vielleicht landet dein Lieblingsmoment ja im nächsten Bonuskapitel. 🥰✨
Tauche jetzt ein in die Welt von Falling For Them – Zwei Idols und mein Herz
Mehr von den Endeve!-Jungs und ihrem Chaos findest du im Buch – jetzt bei Amazon erhältlich!
Jetzt lesen!

Endevy, was geht dir durch den Kopf? Kommentiere gern – ich freu mich riesig über deinen Beitrag ✨